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Effiziente Auswahl von Anforderungsmanagement-Tools: Warum der Long List/Short List-Ansatz oft versagt

4.11.2024
7
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Die Wahl des richtigen Anforderungsmanagement-Tools ist entscheidend für Unternehmen, die ihren Produktentwicklungsprozess optimieren wollen.

Viele Organisationen setzen traditionell auf das bewährte Long List/Short List-Modell: Zuerst werden zahlreiche Tools in einer „Long List“ gesammelt, bevor eine reduzierte „Short List“ weiter evaluiert wird. Doch gerade bei Anforderungsmanagement-Tools ist dieses Vorgehen meist nicht zielführend.

Warum? Weil diese Auswahlmethode oft an der tatsächlichen Marktsituation vorbeigeht.

Lass uns genauer betrachten, warum das so ist – und wie ein besserer Ansatz aussehen kann.

Zu viele "falsche" Tools zur Auswahl

Bereits die Erstellung einer umfassenden Long List stellt eine Herausforderung dar. Anders als in vielen Software-Kategorien gibt es nur wenige echte Anforderungsmanagement-Tools, die den vollen Funktionsumfang bieten, der für das professionelle Management von Anforderungen nötig ist. Viele Tools, die als solche vermarktet werden, wurden ursprünglich für andere Einsatzbereiche entwickelt und bieten nur eingeschränkte Anforderungsmanagement-Funktionen.

Beispiele dafür sind Jira und Confluence. Ursprünglich für Projekt- und Wissensmanagement gedacht, decken sie zwar Aufgabenverwaltung und Dokumentation ab, bieten jedoch nicht die tiefgreifende Nachverfolgbarkeit, Konsistenzprüfungen oder Versionierung, die für ein fundiertes Anforderungsmanagement notwendig sind.

Auch Trello oder ClickUp, bekannt für die Aufgabenverwaltung, fallen in diese Kategorie – spezialisierte Funktionen wie die Verwaltung von Abhängigkeiten oder Auswirkungen von Änderungen fehlen gänzlich. Diese Tools landen oft auf der Long List, sind jedoch für ein echtes Anforderungsmanagement nur bedingt geeignet.

Sogenannte Allrounder wie Microsoft Excel und SharePoint werden ebenfalls häufig für das Anforderungsmanagement eingesetzt. Excel ist zwar einfach zu bedienen und weit verbreitet, es fehlt jedoch an kritischen Features wie Nachverfolgung und automatisierte Versionierung. Solche Tools verfügen nicht über die spezialisierte Infrastruktur, die ein vollständiges Anforderungsmanagement erfordert.

Auf der anderen Seite gibt es auch Tools, die neben vielen anderen Funktionen auch Anforderungsmanagement unterstützen. Ein Beispiel ist Polarion ALM von Siemens. Obwohl es ausgefeilte Anforderungsmanagement-Funktionen bietet, ist es ein komplexes Application Lifecycle Management (ALM) Tool und enthält viele Zusatzfunktionen, die den Einsatz für reines Anforderungsmanagement erschweren können.

Die Long List/Short List-Methode kann folglich schnell dazu führen, dass Tools in Betracht gezogen werden, die entweder zu wenig oder zu viele unnötige Funktionen bieten. Dadurch verschwenden Unternehmen Zeit und Ressourcen bei der Evaluierung solcher Tools – Zeit, die besser in die direkte Prüfung spezialisierter Lösungen investiert wäre.

Zu den bewährten Lösungen im Anforderungsmanagement zählen beispielsweise ReqSuite® RM, IBM DOORS, Jama Connect oder Codebeamer. Diese Tools bieten alle wichtigen Funktionen wie die Verwaltung von Abhängigkeiten, Nachverfolgbarkeit und Versionierung, die für Unternehmen mit hohen Prozessanforderungen entscheidend sind.

Fazit: Sei fokussiert

Der klassische Long List/Short List-Ansatz ist im Anforderungsmanagement selten sinnvoll, weil viele Tools, die in einschlägigen Listen im Internet auftauchen, entweder nur rudimentäre Funktionen bieten oder schlichtweg überfrachtet sind. Schaut euch lieber die wenigen Tools an, die wirklich den gesamten Anforderungsprozess abdecken, und nehmt euch die Zeit für praxisnahe Tests.

Wir haben hier unsere Tipps zusammengefasst, womit typische Stolperfallen von Anfang an vermieden werden können. Damit findet ihr das Anforderungsmanagement-Tool, das eure Prozesse wirklich unterstützt.

Autor
Dr. Sebastian Adam

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